Maßnahmen für kleine und mittlere Unternehmen

Inhalt

  1. Klimawandel und kleine und mittlere Unternehmen
  2. Potenziale der Klimaanpassung zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit
  3. Ziele der Umsetzungshilfe
  4. An wen richtet sich die Umsetzungshilfe?
  5. Wer hat die Umsetzungshilfe entwickelt?
  6. Die OM-Checks zur Selbstbewertung

Klimawandel und kleine und mittlere Unternehmen

Hitze und Dürre, Starkregen, Überschwemmungen und Niedrigwasser – dies sind nur Beispiele für Folgen des Klimawandels, die mittlerweile auch in Deutschland spürbar sind. Die steigenden Temperaturen von Luft, Boden und Wasser wirken sich nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf den Menschen, die Infrastruktur und die Wirtschaft aus (vgl. Umweltbundesamt, 2023, S. 13). Auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind somit vom Klimawandel und seinen Folgen schon heute betroffen. Der Klimawandel hat bereits Auswirkungen auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten, auf die Abläufe von Arbeitsprozessen, schädigt Gebäude, Anlagen und Arbeitsmittel und führt zu steigenden Versicherungsprämien – siehe Abbildung 1.

Die Anpassung an den Klimawandel erfordert auch Investitionen zur Verringerung und Vermeidung von Schäden/negativen Auswirkungen auf den Betrieb. Diese lohnen sich in der Regel aufgrund der langfristig erzeugten Vorteile. Um auch in Zukunft markt- und wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es zu empfehlen, dass die Betriebe jetzt auf bestehende und prognostizierte klimatische Veränderungen reagieren. Dabei sollten sie zum einen den Klimaschutz und zum anderen die Klimaanpassung berücksichtigen – siehe Abbildung 2. Zum Klimaschutz zählen Maßnahmen des Unternehmens, „die der Erderwärmung und einem damit verbundenen Klimawandel entgegenwirken“ (Springer Gabler, 2024). Es geht vor allem um die Emissionsreduzierung, z. B. um die Reduktion von Kohlenstoffdioxid, das zur globalen Erwärmung beiträgt. Unter Klimaanpassung werden Maßnahmen des Unternehmens zum Umgang mit den bereits bestehenden Auswirkungen des Klimawandels verstanden, sodass man auf die bereits vorhandenen und vorhergesagten Folgen eingestellt ist (vgl. bpb, 2024). Diese Umsetzungshilfe befasst sich mit Maßnahmen zur Klimaanpassung.

Abbildung 1: Auswirkungen des Klimawandels auf KMU

Abbildung 2: Klimaschutz und Klimaanpassung


Potenziale der Klimaanpassung zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit

Beispiele erfolgreicher Unternehmen zeigen: Maßnahmen in KMU für Anpassung an den Klimawandel und seine zunehmenden Auswirkungen können auch Wettbewerbsvorteile bieten. KMU in fast allen Branchen können zum Beispiel selbst Produkte und Dienstleistungen zur Klimaanpassung anbieten und damit ihr Geschäftsmodell erweitern. Hier öffnet sich ein großes Feld für Innovationen. Wer dabei die Nase vorne hat, kann zudem neue Marktfelder öffnen. Dies führt auch zu einem Imagegewinn bei Kunden durch neue innovative Angebote und aktive Klimaanpassung.

Gleichzeitig erkennen KMU, die aktiv Klimaanpassung betreiben, frühzeitig Risiken für den Arbeits- und Geschäftsablauf durch z. B. Hitze, UV-Strahlung, Starkregen, Hochwasser, Brände, Sturm oder Wassermangel. Sie tragen somit dazu bei, Schäden und Verluste in Produktions- und Dienstleistungsabläufen zu vermeiden, da sie rechtzeitig entsprechende Maßnahmen eingeleitet haben. Klimaangepasste Arbeitsplätze und Arbeitsprozesse erhalten zudem die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden und steigern auch die Attraktivität als Arbeitgeber für viele Beschäftigte und anzuwerbende Arbeitskräfte.


Ziele der Umsetzungshilfe

Diese Umsetzungshilfe zeigt Ihnen Möglichkeiten auf, wie Sie Ihren Betrieb auf die bereits bestehenden Auswirkungen des Klimawandels anpassen und so zukunftssicher aufstellen können. Sie beschreibt vorbereitende Maßnahmen zur Klimaanpassung als auch Maßnahmen für Notfälle, die durch Extremwetterereignisse auftreten können.

Die Umsetzungshilfe gibt Unternehmern von KMU Anregungen, wie sie Maßnahmen zur Anpassungen an den Klimawandel systematisch planen und angehen können. Es werden Impulse für eine frühzeitige und ganzheitliche Beschäftigung mit der Thematik gegeben, um eine gelungene Vorbereitung auf bestehende und bevorstehende klimatische Veränderungen zu gewährleisten.


An wen richtet sich die Umsetzungshilfe?

Die Umsetzungshilfe richtet sich primär an Unternehmer und Führungskräfte kleiner und mittlerer Unternehmen. Darüber hinaus ist die Umsetzungshilfe auch für Führungskräfte von Abteilungen oder Teams in größeren Unternehmen sowie für betriebliche Interessenvertretungen geeignet. Es empfiehlt sich, bei der Bearbeitung der Umsetzungshilfe auch die Beschäftigten und, falls vorhanden, ihre Interessenvertretung zu beteiligen.


Wer hat die Umsetzungshilfe entwickelt?

Die Umsetzungshilfe wurde von der „Offensive Mittelstand“ (OM) durch eine Arbeitsgruppe der Offensive Mittelstand entwickelt. Sie wurde auf der Sitzung der AG Transfer am 06.02.2025 als offizielles OM-Werkzeug verabschiedet. Folgende Personen haben mitgewirkt:

Reinhard Biederbeck (Regionales OM-Netzwerk Hannover/Umland), Oleg Cernavin (Stiftung „Mittelstand – Gesellschaft – Verantwortung“), Stefanie Bühn (KLUG), Catharina Fröhling (VDI), Oliver Hasselmann (BGF Institut), Dr. Esther Heidbüchel (weitergebracht/Beraternettzwerk), Theresa Joerißen (Stiftung „Mittelstand – Gesellschaft – Verantwortung“), Dr. Thomas Linz (Bayer AG, VDSI), Thorsten Meyerhöfer (Bayerisches Dachdeckerhandwerk – Landesinnungsverband), Dr. Götz Richter (BMAS), Dr. Silvester Siegmann (Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, VDSI), Achim Sieker (BMAS), Dr. Vera Stich-Kreitner (VDBW)


 

Die OM-Checks zur Selbstbewertung
(OM-Praxis A-1.0 bis B-2)

Die Nutzung aller Checks ist kostenfrei.